Eröffnung Naturgarten Lindberg

2016 startete der Verein «Naturgartenstadt Winterthur» ein dreijähriges Versuchsprojekt. In öffentlichen Pärken, Grossüberbauungen und Industriebrachen, sowie in Einfamilienhaus-Gärten soll modellhaft aufgezeigt werden, wie sich die Biodiversität, also die pflanzliche und tierische Vielfalt, mit einfachen Massnahmen verbessern lässt. Den Anfang machte der Lindengutpark. Jetzt ist der Naturgarten Lindberg an der Reihe.

Artenvielfalt mit einheimischen Pflanzen

In ökologischer Hinsicht ist Winterthurs Lage einmalig. Grosszügige Parkanlagen und Grünflächen bieten willkommenen Gestaltungsraum. Wo immer möglich zeigt der auf Initiative von Stadtgrün Winterthur ins Leben gerufene Verein «Naturgartenstadt Winterthur» modellhaft auf, wie man bei mit einer ansprechenden Gestaltung gleichzeitig auch neue ökologische Nischen schaffen kann. Nischen, die für Insekten, Amphibien und Reptilien wichtigen Lebensraum darstellen. In diesem Jahr steht der Naturgarten Lindberg im Fokus, ein naturnahes Kleinod, das zum Nachahmung animieren soll. Das Anliegen des Vereins ist es, die Ausbreitung von Fremdpflanzen zu stoppen, andererseits aber auch die artenreiche einheimische Fauna und Flora zu unterstützen und aufzuzeigen, dass ansprechende, moderne Gestaltung und Ökologie keine Gegensätze sein müssen. Zwischen den so geschaffenen Inseln soll eine Vernetzung entstehen, die, Trittsteinen gleich, den Tieren den Wechsel von einer Insel zur anderen ermöglicht. Diese Trittsteine tragen so zur Vielfalt der Natur bei und helfen die biologische Verarmung zu bremsen.

Der Naturgarten Lindberg

Solche ökologischen Inseln sind wichtig, gerade in einer Stadt wie Winterthur, wo die Überbauungsdichte gross ist. Der neu gestaltete, öffentlich zugängliche Naturgarten Lindberg weist nicht nur eine grosse Breite einheimischer Pflanzen und Wildstauden (mehrjährige Blumen) auf. Eine Trockenmauer gibt Wärme liebenden Eidechsen auch Schutz und Unterschlupf. Das Beispiel Lindberg soll zeigen, wie einheimische Biodiversität aussehen kann, ohne dabei den Charakter des Naturschutzgebiets zu verändern.

Für die Schülerinnen und Schüler des nahegelegenen Schulhaus Rychenberg hat die Schaffung des neuen Naturschutzteils noch eine andere, sehr positive Seite. Die Kinder waren beim Setzen der Pflanzen mitbeteiligt und konnten so in direktem Kontakt erleben, was naturnahe Bepflanzung heisst und warum Biodiversität für unsere Lebensräume so wichtig sind.

Impulse von verschiedenen Seiten

Die Initianten und Mitglieder des Vereins sind die Naturwissenschaftliche Gesellschaft Winterthur (NGW), Stadtgrün Winterthur, das Naturmuseum Winterthur und der Verein Grünwerk. Dank unterschiedlicher Kompetenzen soll die ökologische Aufwertung der Siedlungsräume und deren Vernetzung gemeinsam realisiert werden. Die Initianten sorgen dafür, dass die Artenvielfalt in der Stadt an den verschiedensten Orten wächst und gestärkt wird. Die Leitung der Geschäftsstelle des Vereins wurde Patrick T. Fischer vom Verein Grünwerk übergeben. Seine Aufgaben umfassen die Koordination verschiedener Aktivitäten, Anlässe und Kontakte sowie die Begleitung der laufenden Umsetzungen.

 

Was ist weiter zu erwarten?

Das Projekt «Naturgartenstadt Winterthur» ist vorerst auf drei Jahre ausgerichtet. Nach dem Fokus auf ökologischen Massnahmen in öffentlichen Parkanlagen der Stadt Winterthur im ersten Jahr liegt im zweiten Jahr das Augenmerk auf der ökologischen Aufwertung von Wohn-Überbauungen und den Industriegeländen. Diese enthalten oftmals spannende, aber meist versteckte Lebensräume.

Bereits diesen Sommer soll die Bevölkerung an Musterbeispielen sehen, was sich in solchen Bereichen des Wohnraumes machen lässt. Im dritten Jahr will der Verein dann auch Tipps, Hinweise und Beratungen für Besitzer von Privatgärten geben und sie für den Einsatz von einheimischen Bau- und Pflanzenmaterialien zu sensibilisieren.

Die Homepage des Vereins gibt in regelmässigen Abständen Tipps und Hinweise, wie die eigene Umgebung ökologisch aufgewertet werden kann. In regelmässigen Abständen wird der Verein Merkblätter herausgeben, die interessierten Menschen zeigen, wie man die Biodiversität an den verschiedenen Orten in der Stadt fördern kann.

 

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